Has Abstract
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Den Beinamen »Stiftungshauptstadt« verdankt Hamburg auch der Vielzahl von Stiftungen für Freiwohnungen, die eine aus kirchlichen Anfängen erwachsene Tradition bürgerlich-gemeinnützigen Verantwortungsgefühls und republikanischen Selbstverständnisses bezeugten.Als sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die negativen Begleitsymptome des Urbanisierungsprozesses auch in dramatischer Wohnungsnot zeigten, stifteten Kaufleute testamentarisch oder zu Lebzeiten in solcher Zahl Freiwohnungen, dass man von einem Gründungsboom sprechen kann. Bis 1914 waren 66 Stiftungen errichtet worden. Der Beitrag jüdischer Stifter dazu war sehr hoch. Jüdische Kaufleute finanzierten zwölf Stiftungen für jüdische Familien, die zunächst in der Alt- und Neustadt, später im Grindelviertel angesiedelt wurden und sich zurückhaltend, teilweise mit mehreren ...
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