Has Abstract
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Geb. 1783 in Ühlfeld, Mittelfranken,Gest. 12. Mai 1862 in BambergMit 13 J. zur Jeschiwa in Fürth, die er 2 1/2 Jahre lang besucht, liest privat Maimonides, Albo, Christian Wolf, Mendelssohn, Gellert. Mit 20 J. in Fürth (zum Chawer?) ordiniert, Hauslehrer. Am 6. Juni 1808 Morenu aus Baiersdorf, 1808 „Vertreter“ in Ühlfeld ohne festes Gehalt, predigt als erster Rabbiner Bayerns regelmäßig auf deutsch, 1815 als Rb. anerkannt, erhält 15. Dez. 1815 zusätzl. Morenu von Hillel Sontheimer (Rb. in Aschaffenburg). Liturg. Reformen. 1819 wegen Bekenntnis zum relig. Pluralismus durch den Fürther Oberrb. M. S. Kohn mit dem Bann belegt. Seit 1821 auch Distriktsrb. für den Kreis Neustadt a. d. Aisch. Feb. 1825 gewählt zum Distriktsrb. in Bamberg mit 600 fl. Gehalt, Okt. 1825 Staatsprüfung in Bayreuth27. Okt. 1825 Bestät. durch die Regierung, 4. Nov. 1825 Amtsübertragung, aber erst am 5. April 1826 kann er tatsächlich in seine Funktionen treten, die er außer in Bamberg auch in den Landgemeinden Hirschaid, Buttenheim, Gunzendorf, Demmelsdorf und Altenstein ausübt. Gründet „Israelitischen Leseverein“, 1828 „Feiertagsschule“, führt Konfirmation ein, predigt regelmäßig in der Synagoge, verbessert die Hygiene der Tauchbäder durch Erfindung einer Regenwasserspeisung. Seit 1829 gibt er unentgeltlich Religionsunterricht am Gymnasium und an der Lehrerbildungsanstalt. 1830 orthodoxer Gegenkandidat zu dem Reformrb. Löwi bei der Wahl in Fürth, der größten bayerischen Gemeinde. „Rosenfeld galt, mit einigem reformistischen Anstrich (er konnte deutsch schreiben), im Allgemeinen für orthodox, und seine Wahl wäre sicher erfolgt“, hätte nicht M. S. Kohns Schwiegersohn Gewissensskrupel gehabt, für den Gebannten zu stimmen (Achawa 1865, S. 118 Anm.). Nach dem Tod seiner ersten Frau Sara (1839) heiratet R. 1842 Martha Fischer aus Buttenheimdie im Jahr 1848 vollzogene Scheidung wird von dem kgl. Gericht nicht genehmigt. 5. Nov. 1853 Einweihung der neuen Synagoge in der Generalsgasse. R. erblindete 1858.
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bhr
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(Schriftenverzeichnis bei Eckstein, „Kultusgemeinde Bamberg“, S. 84) Die israelitische Tempelhalle, oder die neue Synagoge in Markt-Uhlefeld. Ihre Entstehung, Einrichtung und Einweihung; nebst den dabei gehaltenen Reden, Ühlfeld 1819Denkschrift an die Hohe Stände-Versammlung des Königreichs Baiern, die Lage der Israeliten und ihre bürgerliche Verbesserung betreffend, München (15. April) 1819, 24 S., mit dem inkriminierten Bekenntnis auf S. 4, „daß, wie überall in dem großen Plane der Schöpfung, auch in Absicht auf Religiösität Manchfaltigkeit Zweck der Allmacht sey“. Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht für die Juden könne „mit Recht als der Anfang einer der wichtigsten Epochen in der Geschichte dieses Volkes betrachtet werden“ (S. 12). Nunmehr „wiedme man seiner Religion mehr Achtung und Aufmerksamkeit; denn immer bleibt diese, ächt gelehrt, die mächtigste Stütze selbst der geselligen und bürgerlichen Tugenden“ (S. 18)Mémoire an die hohe Stände-Versammlung des Königreichs Baiern über verschied’ne gegen die Juden gemachte Anträge. Nebst einigen Wünschen und Bitten, München 1822, 43 SStunden der Andacht für Israëliten beiderlei Geschlechts, 3 Bde. Dinkelsbühl 1833- 34 („nach dem Muster der Zschokke’schen“, Kayserling, Jüdische Kanzelredner I 415; „Verpflanzung der ’Stunden der Andacht’ auf jüdischen Boden“, WZJT 1, 1835, 447); 2. verbesserte Ausg. des 1. Bds. 1858, des 2.-3. Bds. 1861ff; 3. Ausg. 1867 (Bd. 1, mit Biogr. des Verfassers); hebr. Adaption von Menachem-Mannes Benditson u. d. T. Hägyon la-‘Ittim, Wilna 1858, 90 + 80 S.; neue dt. Ausg. bei Alej Schalechet-Kölner Blätter, 19931835-36 zwei Jahrgänge einer lit. Wochenschr. Das Füllhorn. Ein Zeitblatt zunächst von und über Israeliten (darüber WZJT 1, 1835, S. 251: „Es hat ungefähr dieselbe Tendenz, wie die Sulamith, nur mit stärkerem Ringen nach Popularität. Das Beste darin sind einige Aufsätze über das jüdische Kirchen- und Schulwesen im bairischen Rheinkreise, welche scharfe Rügen und gute praktische Rathschläge enthalten“); darin z. B. „Ist für die Israeliten in Bayern eine oberste Kichenbehörde nothwendig, und welche Form wäre für sie die beste?“, Füllhorn 1836, Sp. 65-70, 74-79Gegen die Ritualmordlegende, IA 1840, S. 207-209An die hohe Stände-Versammlung des Königreichs Bayern. Gehorsamste Beschwerde des Distrikts-Rabbiners Rosenfeld zu Bamberg. Ueber Verletzung eines verfassungsmäßigen Rechtes, Bamberg 1846, 16 SEine Approbation, datiert Bamberg 1833; Löwenstein, Index, S. 169.
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