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Philippson, Ludwig

Description: German rabbi

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Gnd Gnd Identifier 116176288 bhr
Birth Date 1811 bhr
Birth Location Dessau bhr
Birth Location U R I 2937959 geo-enriched
Birth Year 1811 date-enriched
Death Date 1889 bhr
Death Location Bonn bhr
Death Location U R I 6296510 geo-enriched
Described At BHR I.2, 703-705, id:1383 bhr
Has Abstract Geb. 28. Dez. 1811 in Dessau,Gest. 29. Dez. 1889 in BonnSohn des Oberlehrers Moses P. und der Marianne-Mehrle Wust, väterlicherseits Urenkel des Frankfurter Oberrb. Jakob-Josua Falk gen. Pene Yehošua‘zweijährig vom Vater verwaist, als 4- 13jähriger an der Franzschule in Dessau Schüler u. a. von G. Salomon, 1825 Studien am Dessauer Bet-Midrasch bei Talmudlehrer H. Cohn, Frühjahr 1826 Eintritt in die Quarta der Lateinschule in Halle17. Okt. 1829 imm. Berlin, vierjähriges Studium der Philos. bei Hegel und Steffens, aber besonders der klass. Philologie bei Boeckh, strebt nach der Promotion zunächst eine Philologenkarriere in Frankreich an, wird dann Dez. 1833 Prediger in Magdeburg10. März 1834 preußische Dienstprüfung als „geistlicher Lehrer“ mit dem Prädikat „vorzüglich“. 1835 Heirat mit Julie Wolffstein (gest. 1843) aus Osterburg in der Altmark. Seit 1. Mai 1837 gibt er die Allgemeine Zeitung des Judenthums heraus. 24. Okt. 1837 Aufruf zur Sammlung für eine Jüdischtheologische Fakultätwas trotz großen Aufsehens erfolglos bleibt. Mit einer rabb. Lehrbefugnis des reformgesinnten westfälischen Landesrb. Joseph Friedländer (Brilon) tritt er 1839 in Rabbinerfunktionen. Wirkt im Sinne der Reform, verteidigt das Hamburger Tempelgebetbuch von 1841, nimmt an der 1.-3. Rb.-Versammlung teil. Nach seiner frühen Verwitwung ehelicht er im Herbst 1844 Mathilde Hirsch (1822-1891) aus Halberstadt. 1848 Wahl zum stellv. Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung auf gemäßigt liberaler Seite, 1849 Mitglied des Gewerberates, Präsident des Allgemeinen Lehrervereins der Provinz Sachsen, 1851 Synagogenbau und Orgel. 1. Mai 1854 Ausbildungsinitiative zugunsten der Juden des Orients, die er in Verhandlungen in Paris und Hamburg vergeblich zu verwirklichen suchtBeitritt zur Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG 1855, S. 638, Nr. 408). Gemeinsam mit I. S. Jost 1855 Begründung des „Instituts zur Förderung der israelitischen Literatur“, das in achtzehn Jahren seines Bestehens etwa 80 Werke herausgab. Wegen fast vollständiger Erblindung tritt er zum 1. Mai 1862 in den Ruhestand, lebt fortan in Bonn als „Ehrenrb.“ durch Vermittlung von Moses Hess, mit dem er sich aber schon Ende 1862 überwirftInitiator der Kasseler Rb.-Versammlung von 1868. Mitbegründer des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes und der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, zu deren Kuratorium er seit 1870 gehörte. Zwei Töchter aus erster Ehe heirateten die Rb. Mayer Kayserling und Tobias Cohnsein Sohn aus zweiter Ehe, der Historiker Prof. Martin Ph. (1846-1916) wurde 1896 Vorsitzender des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundesjüngstes Kind war der Geograph Prof. Alfred Ph. (1864-1953). bhr
Has Publication Die Propheten Hosea, Joel, Jona, Obadja und Nahum in metrisch-deutscher Übersetzung, 1827Ezekielos des jüdischen Trauerspieldichters „Auszug aus Egypten“ und Philo des Aeltern „Jerusalem“ nach ihren Fragmenten herausgegeben, übersetzt und commentirt, Berlin 1830.Philosophorum veterum usque ad Theophrastum doctrina de sensu. Pars II, Berlin 1830‘Õëç ’áíèñùðßíç, lat., 1831Bened. Spinoza’s Leben und Charakter, 1832Podalirius, oder über Aristoteles als Naturforscher und Arzt, 1832Wie verloren die Juden das Bürgerrecht im west- und oströmischen Reiche? 1832Rede, gehalten am 14. August 1833 in Osterburg, zur Trauung, 1833(Hrsg.) Israelitisches Predigt- und Schul-Magazin, 1834-36, Nachdruck in einem Band Leipzig 1854, darin u. a. „Einiges über die Bestimmung des jüdischen Predigers“, Israelitisches Predigt- und Schul-Magazin (1835, S. 364-370 des Nachdrucks)Hrsg. der Wochenschrift Allgemeine Zeitung des Judenthums. Ein unpartheiisches Organ für alles jüdische Interesse, Leipzig 1837ff., „wurde von ihrem Begründer bis zu seinem Tode im Jahr 1889, also insgesamt 52 Jahre lang, herausgegeben und trotz eines größeren Stabes von Mitarbeitern zum weitaus größten Teile von ihm selbst geschrieben und redigiert“ (EJ dt. II 354). „Der Mangel an wissenschaftlicher Gründlichkeit und an bestimmt begrenzter Parteifärbung, den man dem Blatte vorgeworfen hat, war, für jene Zeit wenigstens, eher ein Vorzug desselben, da es nur dadurch zu einer so allgemeinen Verbreitung und Wirkung gelangen konnnte“ (Stern, Gesch. der Juden, S. 258)„Aufforderung an alle Israeliten Deutschlands zu Subscriptionen, um eine jüdische Fakultät und ein jüdisches Seminar für Deutschland zu begründen“, AZJ 1 (1837), S. 349-351Die Juden, ihre Bestrebungen und ihre Denuncianten, Magdeburg 1838Miqra’ Torah Nevi’im Kethuvim. Die israelitische Bibel. Enthaltend: den hebr. Urtext, die deutsche Uebertragung, die allgemeine ausführliche Erläuterung mit mehr als 500 engl. Holzschnitten und Einleitungen in alle Bücher, 3 Bde. 1839-1854; 2. Aufl. 1858-60, zugleich Separatausgaben des Pentateuch, der Psalmen und der Haphthoroth; Prachtausgabe mit Holzschnitten von Gustave Doré 1874-76Der vier und zwanzigste Mai 1839. Rede zur fünf und zwanzigjährigen Feier des Einzugs der Preußen in Magdeburg, 1839Predigt zur Einweihung der neuen Synagoge in Erfurt, 1840Der Bund Gottes, Predigt, 1842Wie sich der Statistiker, Staatsrath etc. Dr. J. G. Hoffmann verrechnet!, Leipzig 1842Worte der Liebe, gesprochen zur Trauung seines Bruders, Halberstadt 1842Kleiner Katechismus der isr. Religion, 1843; 21858Predigt, gehalten am Tage der Zerstörung Jerusalems und der Jubelfeier des tausendjährigen Bestehens Deutschlands, 1843Kleiner Katechismus der Geschichte Israel’s (bis auf unsere Zeit), der Bibelkunde, der Landeskunde des alten Palästina und der jüdischen Liturgik, 1844Die wahrhaftigen Forderungen der Religion, Predigt in Quedlinburg, 1844Kosmos. Eine religiöse Unterhaltungsschrift für gottgläubige Gemüther aller Confessionen, erschienen nur Jahrg. 1844, Nr. 1-39Die fünf Bücher Mose für Schule und Haus, 1845Kleiner Katechismus der israel. Religion, 1845, 2. Aufl. 1858Predigten, gehalten bei dem ersten Gottesdienste der Gesellschaft für Reform im Judenthum zu Berlin, 1845Ansprache an die isr. Gemeinden Preußens, insbes. der Provinz Sachsen, 1847Die Entwicklung der relig. Idee im Judenthume, Christenthume und Islam. In 12 Vorlesungen, 1847; 2. Aufl. 1874; engl. Übs. 1855; franz. Übs. 1856Die Religion der Gesellschaft und die Entwickelung der Menschheit zu ihr, dargestellt in 10 Vorlesungen, Leipzig 1848Stimmen und Stimmungen aus der Zeit. Eine erste Gabe, Gedichte, 1849Hrsg. Handwerksblatt 1849-51, dann Gewerberathszeitung, 1851Hrsg. Monatsschrift für Politik und Societät, 1849Predigt zur Einweihung der neuen Synagoge zu Eisleben, 1850Hrsg. Jüdisches Volksblatt, 1854ffReden wider den Unglauben, gerichtet an alle denkenden Israeliten, 1855; 21861Israelisches Gesangbuch, enthaltend deutsche Lieder und Melodien, Leipzig 1855Der Kampf der Preußischen Juden für die Sache der Gewissensfreiheit, 1856Der dreimalige Ruf der Religion, Predigt, 1857Das Ich. Ein Lehrgedicht, Leipzig 1859Über die Resultate in der Weltgeschichte. Sechs Vorlesungen, Leipzig 1860Die israelitische Religionslehre. Ausführlich dargestellt, Bd. I: Die Einleitung, Leipzig 1861; Bd. II: Die Lehre von Gott. Die Gottesverehrung, Leipzig 1862; Bd. III: Der Lebenswandel, Leipzig 1865Zur Einweihung der neuen Synagoge in Aachen. Zwei Reden, 1862 (siehe auch AZJ 1862, S. 571f)Der Friedensbund. Predigt zur Einweihung der Bochumer Synagoge, 1863Neues isr. Gebetbuch für die Wochentage, Sabbathe und alle Feste zum Gebrauche während des Gottesdienstes und bei der häuslichen Andacht, 2. Aufl. 1864Haben wirklich die Juden Jesum gekreuzigt?, Berlin 1866; Leipzig 21901; Übersetzungen ins Niederländische, Dänische, Englische (1866), Rumänische (1868), Ungarische (1870), Italienische (1881); mehrere Gegenschriften christlicher PolemikerSepphoris und Rom. Ein historischer Roman aus dem 4. Jahrhunderts, Berlin 1866Freiheit und Gesetz, Predigt, 1867Jacob Tirado. Geschichtlicher Roman aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, Leipzig 1867; hebr. Übs. Ya‘aqov T. irado von Samuel Josef Fuenn, Wilna 1875, 154 SDer Rath des Heils. Azath schalom. Eine Mitgabe für das ganze Leben an den isr. Confirmanden (Bar Mizwah) und die isr. Confirmandin, 1867Zur Charakteristik der ersten jüd. Synode, Berlin 1869; 21882Die Entthronten. Trauerspiel, 1869; hebr. Übs. von Hirsch L. Teller u. d. T. Qäšär bän Nathanyah, Krakau 1888, 205 S„Das mosaischtalmudische Kriegsrecht“, AZJ 1870, S. 612ffGutachten ausländischer Rabbinen, S. 15-17, gegen die ungarische TrennungsorthodoxieGedenkbuch an den deutsch-französischen Krieg 1870-71 für die deutschen Israeliten, Bonn 1871An den Strömen von Jahrtausenden. Erzählungen, 2 Bändchen Leipzig 1872-73Die Hochschule für die Wissenschaft des Judenthums, Festrede, Berlin 1872Gegen David Friedrich Strauß, Artikelserie in der AZJ, 1873Die israelitische Religionslehre. Lehrbuch für die oberen Klassen der Mittelschulen und Gymnasien, so wie für den Confirmanden-Unterricht, Wien 1878. Hebr. Übersetzungen von Novellen und Dramen aus der AZJ und dem Saron: Yehoyachin, Nov. über die Zerstörung des ersten Tempels, übs. Simon Bachrach, Wien 1860, 167 S; Galuth Sefarad, Nov. über die Marranen, übs. Moses Elieser Belinson, Wilna 1860, 128 S. (die Nov. „Die Marranen“ in AZJ 1838 ist dort L. Ph.s Bruder Phöbus zugeschrieben); Miryam ha-H. ašmona’ith, Nov. über die Königin Mariamne, übs. Josef Elieser Epstein, Wilna 1863, 63 S.; ‘Äzra’ ha-Sofer, Novelle, übs. Sal. Mandelkern, Wilna 1866, 80 S.; Leipzig 1901; Qeduššath Ha-Šem, Nov. über die Marranen, adaptiert von Aron Zwi Zufnik, Brody 1868, 34 S.; Nidh. e Yiœra’el, Nov. über die Marranen, übs. Abraham Abba Rakowski, Warschau 1875, 152 S.; Milh. ämäth Yiœra’el, dramatisches Gedicht, übs. Jakob Fischer, Preßburg 1876, 12 SS. addiq weNiœgav, Nov. über R. Yomtov Lippmann Heller, übs. Nachum Sokolov, Warschau 1883, 70 S.; übs. ins Arabische von S. Tawina, Kalkutta 1892, 107 S.; Sippur Sefarad wIrušalayyim, Nov. über Abraham Ibn Esra und die Tochter des Juda Halevi, übs. S. Dicker, Warschau 1887, 84 S.; Ha-Palit. mIrušalayyim, Nov. über die Zerstörung des Tempels, übs. Arje-Löb Pohorellis, Przemyœl 1888, 11 Bl.; R[abbi] Šemu’el ha-Lewi, Nov. über den Ritualmordprozeß in Damaskus, Warschau 1894, 36 S.; Lev ’Ävän, Kindergeschichte, übs. Pessach Kaplan, Piotrków 1899; ’Avraham ’Ibn ‘Äzra’, Nov., Warschau o. J., 96 S.; Ha-Märäd ha-’Ah. aron, Nov. über den Aufstand der Juden gegen die Römer, Tel Aviv 1937, 140 S. Werkausgaben. Siloah. Eine Auswahl von Predigten. Zur Erbauung, so wie insonders zum Vorlesen in Synagogen, die des Redners ermangeln, Bd. I mit 34 Predigten 1843, 21859; Bd. II mit 33 Predigten 1845; Bd. III mit 40 Predigten 1858; Bd. IVaus dem Nachlaß hrsg. von M. Kayserling, Leipzig 1904Saron. Gesammelte Dichtungen in metrischer und prosaischer Form, Teile III Magdeburg 1844; 3. Aufl. mit einem 3. Teil „Novellenbuch“ u. d. T. Saron. Novellen, Dramen und Gedichte, 5 Bde. Leipzig 1863Weltbewegende Fragen in Politik und Religion. Aus den letzten 30 Jahren, 2 Bde. 1868-69Die Rhetorik und die jüdische Homiletik. In Briefen und Abhandlungen, hrsg. M. Kayserling, Leipzig 1890Gesammelte Schriften, Romane und Novellen, hrsg. Martin Philippson, 4 Bde. Breslau 1891-92Gesammelte Abhandlungen, Aufsätze aus den Weltbewegenden Fragen und der AZJ, hrsg. Martin Philippson, 2 Bde. Leipzig 1911The Rabbi as Journalist. An Anthology of his Writings with an Introductory Essay, hrsg. Norton David Shragel, New York 1990, 692 S. bhr
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