Has Abstract
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Geb. 8. Nov. 1871 in Nagyatád, Ungarn,Gest. 24. Jan. 1922 in Frankfurt a. M.Sohn des nachmaligen Halberstädter Klausrabbiners Joseph N. und und der Ester, geb. Bruck, beide aus angesehenen ungarischen Rb.-Familienzehn Geschwister, Bruder von Israel N.Talmudunterricht beim Vater und bei Selig A. Auerbach, HalberstadtBesuch des Kgl. Domgymnasiums Halberstadt, 1892 Abitur, bis 1895 Studium am RS bei Esriel Hildesheimer, den er in seinen Talmudstunden gelegentlich vertreten durfte, an der Univ. Berlin (Philosophie, Literaturwissenschaften) bei W. Dilthey. 1895 hielt er eine Probepredigt als Rabbinatskandidat in Wreschen (Wrzeœnia)1895 Rabbinerexamen und einjähriger Militärdienst, 1896/97-1900 erster Rb. der orthodoxen Privatgemeinde Hevrat Talmud Torah in Köln und Leiter der Talmud-Tora-Schule. 10. Aug. 1897 Promotion in Bonn, 1898 Heirat mit Julie Weil aus Viersendie Tochter Ruth wurde 1905 geborenJulie starb 1938 in Haifa. 1899 Wahl in den Vorstand des Zentralkomitees der Zionistischen Vereinigung für Deutschland, Aug. 1900 Rb. und Leiter der Religionsschule der Adass Jisroel in Königsberg i. Pr.1901 philosophische Privatstudien bei H. Cohen in Marburg, wo er auch halachische Vorträge hielt. 1902-1907 Rb. der Adass Jeschurun in Leipzig, Mitbegründer der Zionistischen Organisation in Deutschland, 1904 Präsident des Westeuropäischen Zentralkomitees des Misrachi sowie Vizepräsident der Misrachi-Weltorganisation, 1903 und 1921 Delegierter des Misrachi auf dem Weltzionistenkongreß. 1906 nach Hamburg berufen, 1907 zweiter Rb. des Synagogenverbandes Hamburg neben Markus Hirsch30. Sept. 1910 bis 1922 konservativer Rb. in Frankfurt a. M. an der Börneplatzsynagoge, dort auch Leiter der „Rabbinischen Lehranstalt“ (Jeschiwa). Sept. 1914 Ernennung zum Frankfurter jüdischen Garnisonsgeistlichen, einen Ruf als OR nach Wien schlug er 1916 aus. Direktor (1919-1921) und erster konservativer Präsident (1921-1922) des ADR, Mitglied in der Vereinigung der traditionell-gesetzestreuen Rabbiner DeutschlandsVorsitzender im Verein „Augenklinik des Palästinänsischen Hilfsvereins ‚Lemaan Zion’“ (1917) in Jerusalem (wurde von Frankfurt aus verwaltet). Mitglied der Schulkommission des Hilfsvereins der deutschen Juden (um 1911), leitendes Mitglied der Akademie für die Wissenschaft des Judentums und des Misrachi. Vertrat deutlich die orthodoxe Position, war jedoch ein Gegner des orthodoxen Separatismus. Anfang 1922 erhielt er einen Lehrauftrag für jüdische Religionswissenschaft und Ethik an der Univ. Frankfurt (nicht mehr wahrgenommen). Er verfasste die hebräische und deutsche Grabinschrift für Hermann Cohen und galt als hervorragender Kanzelredner. Seine ca. 5000 Bände umfassende Bibliothek wurde 1929 für die Bibliothek der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg erworben, die bis heute in Hamburg erhalten ist [seit 2002 in der Hamburger Staats- u. Universitätsbibliothek gelagert].
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Worte des Abschieds, gesprochen am 12. November 1910 in der Gemeindesynagoge am Bornplatz zu Hamburg, Hamburg 1910Die Richtlinien. Predigt gehalten in der Gemeindesynagoge am Börneplatz, Frankfurt/M. 1912, gegen die Leitlinien, die 61 liberale Rabbiner 1912 auf einer Konferenz in Posen unter diesem Titel festlegtenFünf Reden, Frankfurt/M. 1912„Studien zum talmudischen Pfandrecht. I. Teil”, FS Cohen, 1912, S. 659-668Gebetordnung für Feldgottesdienste, Frankfurt/M. 1914Kriegspredigten gehalten in der Gemeinde-Synagoge am Börneplatz. 1. Vor der Vereidigung; 2. Wo finde ich Dich?, Frankfurt/M. 1914Porat Yosef [Über die Errichtung des Eruv in Frankfurt/M., hebr.], Frankfurt/M. 1914„H. aqirot ’ah. adot be-‘inyan ši‘buda de R’ Natan”, FS Hoffmann, 1914, S. 98-105 (hebr. Text)Kriegspredigten gehalten in der Gemeinde-Synagoge am Börneplatz. Zweite Folge: Der Tag des Kampfes, Frankfurt/M. 1915„Zur talmudischen Auffassung des concursus delictorum“, Festschrift zum siebzigsten Geburtstage Jakob Guttmanns, hrsg. vom Vorstande der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums, Leipzig 1915; Nd. New York 1980, S. 143-147- „Der Sabbat”, F. Thieberger, (Hrsg.), Jüdisches Fest, jüdischer Brauch, 1937, Nd. Berlin 1967, S. 89-92Hagut wehalacha (Predigten und Aufsätze), hrsg. von Yeša‘yahu Avi‘ad (Oscar Wolfsberg), Jerusalem 1969„Predigten und Texte“, Heuberger, Nobel, 2005, S. 103-125Tikkune schabbat, o. J. Schriftenverzeichnis bei Heuberger, Nobel, 2005, S. 127-129.
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