Has Abstract
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Geb. 16. Juli 1815 in Červené Janovice (Roth-Janowitz), Zentralböhmen,Gest. 30. Nov. 1867 in BudapestWächst nach der Taufe seines Vaters bei seinem Onkel in Rychnov (Reichenau) auf, kurzzeitige Talmudstudien in Náchod, März 1831 Hauptschulabschluß in Kutná Hora (Kuttenberg), Juni 1831 nach Hamburg zu seiner Mutter, dort gefördert von Gabriel Riesser und Z. H. May, dem Registrator der Gemeinde, Talmudstudium an der Neuen Klaus bei den Rb. Salomon Spiro, Moses Eger u. a., 7. Jan. 1835 imm. Berlin, noch im selben Jahr Rückkehr nach Hamburg und Besuch der Jeschiwa von Oberrb. Jakob Ettlinger in Altona, Apr. 1837 zum Hamburger Johanneum, dort 1838 Abitur, 2. Nov. 1838 imm. Breslau, studiert mit Jacob Levy und bei Sal. Tiktin, arbeitet als Privatlehrer u. predigt in versch. Gemeinden Schlesiens, 27. Mai 1841 Abgang von Breslau, Schüler von Rb. Öttinger in Berlin, prom. angeblich in Kiel, Okt. 1841 wird seine Anstellung als Oberlehrer und Prediger in Gliwice (Gleiwitz), Oberschlesien, von den Orthod. verhindert, acht Monate lang Dajan bei Israel Goldschmidt in Krotoszyn (Krotoschin), 1842 von der russ. Reg. nach Riga berufen, bleibt aber als Prediger in Berlin. Ordiniert von Goldschmidt (9. Aug. 1842) und Öttinger (26. Dez. 1842). 1. März 1843 erster „Rabbiner, Prediger und Religionslehrer“ in Stettin, im Juni 1844 Heirat mit Philipine Lingersohn (geb. 1820 in Brzeg/Brieg, Schlesien). 1843 Gründung einer Elementar- und ReligionsschuleSept. 1844 Streitigkeiten um seine Kultusreformen, 1845 wird er jedoch daran gehindert, die Predigerstelle in Prag anzunehmen. Anhänger der konservativen „Theologen-Versammlung“ Z. Frankels (1846). 1847 lehnt er das ihm angebotene Landesrb. von Mecklenburg-Strelitz ab, bewirbt sich dort aber 1852 erneut. 1854 Gründung des jüd. Waisenhauses in Stettin. November 1856 wird er in Wien von Jellinek besiegtMai 1859 Oberrb. in Pest als Nachfolger Löb Schwabs6. Sept. 1859 Einweihung der Pester Synagoge. Nachdem 1860 die Magyarisierung von Schule und Kultus einsetzt, wird er von den Orthodoxen als illoyal verdächtigt und isoliert.
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Leben und Wirken Naphtali Hartwig Wessely’s. Nebst Porträt, Breslau 1841; cf. Jost, Geschichte, Bd. III, S. 308: „sachlich gut, in der Form sehr übertreibend und unsorgfältig“Jüdisch- religiöse Vorträge, 1844Prinz und Derwisch (Gedichte) 1847Das Judentum für seine Bekenner, an die Bekenner der Tochterreligion. Ein freimütiges Wort an die Feinde der Emanzipation, Stettin 1847Die jüdische Synagoge und die freie christliche Gemeinde. Eine Beleuchtung ihres Verhältnisses zu einander, Nordhausen 1850Homilien über die Sprüche der Väter, 1851Der Gruß an die Todten und die Parallele zwischen zwei benachbarten Jahrhunderten. Zwei Reden, Stettin 1856Erklärung über Politisches, AZJ 1856, S. 366fWörterbuch zu den fünf Büchern Moses, Pest 1859Die Bedingungen des Bundes, Antrittsrede, Pest 1859Die Himmelstochter und ihre Freier, Einweihungsrede der Synagoge, Pest 1859„Auszug aus dem Memorandum des Oberrabiner Dr. A. Meisel in Pesth“, AZJ 1863, Nr. 19, BeilageTrauerrede, gehalten am Sarg Jakob Kerns, Pest 1864.
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