Has Abstract
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Geb. 3. Jan. 1807 in Hechingen, Hohenzollern,Gest. 1. Aug. 1875 dasSohn des Gemeindevorstands Wolf M. und der Delzel (Therese) Simon, Besuch der jüdischen Schule mit Privatunterricht in den Elementarfächern und im Französischen, 1816 Schüler der Talmudschule in Hechingen und 1818 der Jeschiwa am dortigen Lehrhaus, mit autodidaktischen Studien der Mathematik und des Lateinischen27. Apr. 1823 an die Klausjeschiwa in Mannheim, Privatunterricht bei Lehrern des dortigen Lyzeums. Infolge der Wahl des orthodoxen Jak. Ettlinger zum Klausprimator flüchtet er am 27. Apr. 1825 nach Bruchsal, dort für ein Jahr Schüler von Rb. Elias Präger, von diesem ordiniert und zeitweise zum Schwiegersohn bestimmt, 6. März 1826 zurück nach Hechingen, WS 1826 bis SS 1828 Univ. Würzburg (studiert vor allem Klassische Philologie) und Talmudstudium bei Oberrb. Abr. BingGründer eines Predigtvereins unter den Würzburger Rabbinatskandidaten. Okt. 1828 geprüft und ordiniert von Mendel Heß in Stadtlengsfeld, Sachsen-Weimar, am 20. Apr. 1829 Abgang aus Würzburg und praktische rabbinische Studien in Bruchsal, 1829 prom. Tübingen. Bewirbt sich seit Juli 1829 erfolglos zur württ. Staatsprüfung, zu der er, trotz wiederholter Intervention seiner Regierung, erst April 1834 zugelassen wird. Auf Verlangen der Gemeinde erlangt er 1830/31 die Diplome von Moses Reinganum (Mannheim), Gabriel Adler (Mühringen) und schließlich des Frankfurter Bet-Din. Bewerber in Hanau (1832), 1834 Rb. in Hechingen. Er heiratete am 3. Feb. 1836 Betta Adler (1815-1876), eine Tochter des Rb. Gabriel A.die Ehe wird wegen Geisteskrankheit der Frau nach dem zweiten Kind geschieden. Nach dem Tod seines Studienfreundes, des Rb. Moses Bloch, heiratet M. in zweiter Ehe dessen Witwe, Nanette Lindmann aus Mannheim (gest. 1865)mit deren Schwester Helene Lindmann schloß er im Alter seine dritte Ehe. Da die Gemeinde nicht in der Lage ist, ihn und seine achtköpfige Familie zu unterhalten, vereinbart er am 10. Dez. 1848, daß er sein Gehalt durch Tätigkeit als Rechtsanwalt vervollständigen wolleSommer 1849 legt er die Staatsprüfung in der Rechtswissenschaft ab und geht fortan zwei Berufen nach. Die Gem. prozessiert 1872-73 gegen ihn wegen Dienstvernachlässigung, weil er „seine Rabbinatsgeschäfte als eine lästige Beigabe zu seinem jetzigen Hauptamte als Rechtsanwalt betrachtet“. LiberalTeilnehmer der Kasseler Rb.-Versammlung
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bhr
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Has Publication
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Israels Vergangenheit und Gegenwart. Festrede bei der gottesdienstlichen Feier des 25jährigen Regierungs-Jubiläums, Tübingen 1835Hrsg. Isr. Samstagsblatt, 1837, und Musen-Almanach, 1840„Das Synagogenlied von der Einheit Gottes“, Synagoge II (1839), S. 132ff., 255ffTrauungs- und Leichenrede zum Andenken an Henriette Löwengart geb. Weil, Hechingen 1843Mitarbeiter der Zschr. Der Orient (1843-50), schreibt u. a. „Geschichte der Israeliten in Hohenzollern- Hechingen“, Literaturblatt des Orients, Jahrg. 1844Artikel in AZJ 1846Trauerrede bei dem Ableben I. D. der regierenden Fürstin Eugenie Hortensie Napoleone von Hohenzollern- Hechingen, Hechingen 1847„Prag vor hundert Jahren“, Erzählung, AZJ 1849, S. 630ff., 642- 648, 659-664, 674-679, 690-692, 704-706Der Segen Gottes. Leichrede am Grabe des Fabrik- Inhabers Benedict Baruch, Hechingen 1849Der Stein und das Bild oder Preußens Zukunft. Festrede, zur Feier der Uebergabe des Fürstenthums Hohenzollern an die Krone Preußen, Hechingen 1850Das glückliche Greisenalter. Rede am Grabe der Witwe Benedikt Baruch, Pheile, Hechingen 1860Die Rechte der Israeliten, Athener und Römer mit Rücksicht auf die neuen Gesetzgebungen, für Juristen, Staatsmänner, Theologen etc. in Parallelen dargestellt. Ein Beitrag zu einem Systeme und zu einer Geschichte des Universalrechts, Bd. I: Das öffentliche Recht, Leipzig 1862; Bd. II: Das Privatrecht, Leipzig 1866; Bd. III: Geschichte der Strafrechte. Vergleichende Darstellung der strafrechtlichen Gesetze und Bestimmungen aller Kulturvölker, Trier 1876Leichenrede am Grabe des Julius Rubin, Hechingen 1865Gutachten ausländischer Rabbinen, S. 26, gegen die ungarische Trennungsorthodoxie.
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bhr
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