Has Abstract
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Geb. 5. Dez. 1863 in König, Hessen-Darmstadt,Gest. 18./19. Aug. 1919 in Bad Kissingen.Sohn des Mordechai M., mit 5 Jahren Elementarunterricht in der öffentlichen Schule in König, mit zwölf Jahren nach Michelstadt und dreijähriger Besuch des Realgymnasiums, anschl. Zwei Jahre in Burgpreppach Talmud-Tora- Schule, Lehrpräparandie1880 Gymnasium in Darmstadt und rabbinischer Privatunterricht, 1884 Maturitätsexamen, 1884/85 Breuer-Jeschiwa in Pápa, Ungarn, 1885 Univ. Wien, 1886-1888 RS und Univ. Berlin mit den Fächern Literatur, Pädagogik und Philosophie, 21. Jan. 1889 Promotion in Halle. 1889 Rabbinerdiplom am RSfür seine Bewerbung in Altona 1893 ließ er sich eine zweite Hatarat Hora’a von Rb. Sinai Schiffer, Karlsruhe, ausstellen. In Berlin bereits als Religionslehrer tätig, 1888 Stiftsrb. und Oberlehrer in Karlsruhe, 1890 Rb. und Religionslehrer am Progymnasium in Lauenburg (Lêbork), Pommern, 20. Juli 1891 bis 1919 Landrb. in Oldenburg. 1897 Mitbegründer der Vereinigung traditionell-gesetzestreuer Rabbiner DeutschlandsAusschußmitglied in der Freien Vereinigung für die Interessen des orthodoxen Judentums (seit 1906). Zeigte eine wenig kompromißbereite Haltung gegenüber liberalen Gemeindemitgliedern, die Auseinandersetzungen eskalierten um 1901 in einem Disziplinarverfahrensantrag. 1916 Ernennung zum jüdischen Marineseelsorger mit BesoldungTräger des Ludwig-August-Kreuzes am rot-blauen Bande (1916) und des Verdienstkreuzes für Kriegshilfe (1917)ein Sohn M.’s war der erste Gefallene aus Oldenburg. Mitglied im Verein der jüdischen Lehrer in den Rabbinats-Bezirken Emden-Oldenburg- Bremen, Schulinspektorsetzte sich 1898 für das Lehrer-Pensions-Gesetz ein. Mitbegründer des Israelitischen Fortbildungsvereins Montefiore (zum Studium der Bibel, jüdischen Geschichte und rabbinisch-talmudischen Literatur), Vorsitzender im Verein für jüdische Geschichte und Literatur in Oldenburg, Präsident der Kaiser Friedrich-Loge in Bremen. Verheiratet mit Mathilde Jaffé aus Schwerin, mit der er drei Söhne hatteeiner, Louis, emigierte in den 30er Jahren nach Palästina und wurde technischer Direktor des israelischen Rundfunks. M. starb während eines Kuraufenthalts in Bad Kissingen.
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Antrittsrede, gehalten bei der Übernahme des Großherzoglichen Landesrabbinats von Oldenburg, Oldenburg 1891Rede zur Gedächtnisfeier (Leichenpredigt auf Elisabeth Großherzogin von Oldenburg, 7.2.1896), Oldenburg 1896Thomas Keller. Schauspiel in 4 Aufzügen, Oldenburg 1898Rede zur Gedächtnisfeier (Leichenpredigt auf Nikolaus Friedrich Peter Großherzog von Oldenburg), Oldenburg 1900Das Gebet. Predigt am 2. Tage des Neujahrsfestes in der Synagoge zu Oldenburg 5666 (= 1905), Oldenburg 1905Zur Feuerbestattung. Rede, gehalten bei der Sitzung des jüdischen Landesgemeinderates zu Oldenburg am 14. April 1907, Oldenburg 1907Psychologische Betrachtungen über den Alkohol, Oldenburg 1909Festpredigt zu Ehren der hundertjährigen Jubiläumsfeier des Infanterie-Regiments No. 91 am 16. August 1913, Oldenburg 1913„Die Kirchen- und Schulverhältnisse der Juden im Herzogtume Oldenburg“, Heimatkunde des Herzogtums Oldenburg Bd. 2, Oldenburg 1913, S. 474-475Der Tempel des Friedens. Weihrede zur Einweihung der Synagoge in Wilhelmshaven-Rüstringen am 7. Sept. 1915, Oldenburg 1915Gedichte und Lieder für die Soldaten- und Verwundeten-Abende zu Oldenburg, Berlin 1915; 2. Aufl. 1917Bildung und Charakter, Oldenburg 1917Gesetzessammlung betr. die Juden im Herzogtum Oldenburg, hrsg. im Auftrag des Jüdischen Landesgemeinderates, Oldenburg 1918.
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