Has Abstract
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Geb. 6. Nov. 1815 in München,Gest. 5. April 1882 in Cincinnati, OhioSohn des Großhändlers Löb Seligmann L., rb. Studien bei Moses Wittelshöfer in Floß, bei Wolf Hamburger in Fürth und bei Hirsch Aub in München, dort Besuch des Gymnasiums und 1834/35 der Universität. Okt. 1835 philos. Absolutorium, private Studien insbes. über die Handschriften der Kgl. Bibliothek, 25. Mz. 1838 Unterzeichner der Münchner Petition von 17 stellungslosen Rabbinatskandidaten, 17. Aug. 1838 prom. München „cum nota profectus prorsus insignis“, 8. Okt. 1839 Staatsprüfung in München mit Note 1auf Empfehlung von Ludwig Philippson 1839 Rb. in Riga und Leiter der dortigen Knabenschuleer führt die dt. Predigt und die Konfirmation der Mädchen ein. Bei der Würzburger Rabbinerwahl im Feb. 1840 liberaler Gegenkandidat S. B. Bambergers. Im Jan. 1841 von Unterrichtsminister Uwarow nach St. Petersburg gerufen, um die russischen Regierungspläne zu einer Schulreform zu verteidigen, was er auf Reisen in die bedeutendsten jüd. Gemeinden des Zarenreichs jahrelang versuchtangesichts der unbeirrlichen Opposition selbst in den Reihen der Aufklärer gesteht er sein Scheitern ein und verläßt Juli 1845 heimlich Rußland. Im selben Jahr erhält er in München eine Niederlassungsgenehmigung und heiratet Babette Nettre (geb. 1821) aus Würzburg, reist jedoch kurz darauf in die USA aus. Dort am 28. Dez. 1845 gewählt zum Chief Rabbi der drei orthodoxen deutschen Gemeinden von New York („Ansche Chesed“, „Schaar Haschamajim“, „Rodeph Schalom“), die er 1849 vereinigt. Infolge von Konflikten tritt er 1850 zurück und gründet die erste jüdische Religionsschule in den USA, 1855 wird er Rb. der Reformgemeinde „Bene Israel“ in Cincinnati. Gründer der „Rabbinical Literary Association“. Seit 1874 Hrsg. der Zeischrift The Sabbath VisitorPräsident des Amerikanischen Rabbinerverbandes, Mitbegründer (1875) und Professor am Hebrew Union College und Mitglied des Direktoriums der Universität Cincinnati.
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bhr
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Predigten für alle Sabbate und Festtage, München 1839„Bibliographische Notizen über die hebräischen Manuskripte der königl. Bibliothek zu München“, lit. u. homil. Beiblatt zur AZJ 1838-39; darüber Totalverriß in den IA 1839, S. 391; dgl. Steinschneider, Bodleiana, Bd. II, Sp. 1623f: „Pravissima, inter omnes quae extant [...] recensio“Rede bei der feierlichen Eröffnung der Schule in Riga, 1840Rede am hohen Namenstage der Kaiserin, 1840Rede am Dankfeste für die von Sr. Maj. den nach dem Chersoner Gouvt. aus Kurland wandernden hebr. Colonistenfamilien erwiesenen Wohlthaten, gehalten zu Mitau, Riga 1840Schreiben aus St. Petersburg, in IA 1841, S. 86Predigten, gehalten in der Synagoge zu Riga, 1841Maggid Yešu‘ah, maggid leveth Ya‘aqov tešu‘atham uleveth Yiœra’el ‘äzratham. Michtav šalwah le‘adath Yiœra’el. Me’iti ha-s. a‘ir Do’qt. o’r Menah. em B. R. Yehudah Lilie‘nt. a’hl, mit russ. Untertitel Ìàãíäú Ãåřóà, ò. å. Áëàãîâúùàòåëü, Programm zur Verbesserung der geist. und bürgerl. Verhältnisse der Juden in Rußland, Wilna 1842, 12 S. (pseudonyme Gegenschrift von Mord. Ar. Guenzberg, Maggid ’Ämäth, me’eth Yonah bän ’Amittay, Leipzig 1843)Freiheit, Frühling und Liebe, Gedichte, 1857Sermon, Cincinnati 1865„Rede, gehalten bei der Einweihung des Tempels Bene Israel“, Deborah 15 (1869), Nr. 13, S. 2; Nr. 14, S. 2Beiträge zu den Zeitschriften AZJ, Occident, Asmonean, Hebrew Review, Sabbath-School Visitor, Deborah und namentlich dem von ihm mitredigierten American Israelite; drei Dramen: Die Strelitzer Mutter, Rudolf von Habsburg und Der Einwanderer.
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