Has Abstract
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Geb. 17. Sept. 1851 in Hlinik, Ungarn,Gest. 4. Nov. 1922 in Hamburg.Sohn des Handwerkers Josef L. und der Maria, geb. InfelderSchwiegersohn des Großhändlers Leopold Hirsch in Leipzig. Vier Jahre auf dem Gymnasium in Sillein (Žilina), Besuch der Jeschiwot in Waitzen (Vác) b. Budapest und Preßburg (Bratislava), Herbst 1871 Abitur am Lyzeum in Preßburg, 1871-1874 Univ. Wien (phil. Absolutorium am 17. Juli 1874) und Bet ha-Midrasch in WienSchüler von Adolf Jellinek und Meir Friedmann, 1874 Rabbinatsexamen. 1875 liberaler Rb., Prediger und Religionslehrer in Nordhausen, Sachsen, und zugleich ab Nov. 1875 Rb. im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Thüringen. In seiner Amtszeit wurde in der Synagoge ein Harmonium installiertAnfang der achtziger Jahre initiierte er in Nordhausen die Gründung eines Altersheims für Bedürftige aller Konfessionen1880 publizierte er eine Liturgie für Beerdigungen in der Gemeinde Nordhausen. 1879 Bewerber in Stettin. Sein Promotionsgesuch in Tübingen 1884 mit der Abhandlung Der pädagogische Begriff der Concentration scheiterte an der mündlichen Prüfung, 18. Dez. 1891 Promotionsprüfung in Erlangen. Seit 1883/84 bis zu seinem Tod erster Prediger (1907 wurde der Titel „Rabbiner“ eingeführt und ihm und Paul Rieger verliehen) und Religionslehrer am Israelitischen Tempelverein in Hamburg, amtierte seit 1917 außerdem an der Neuen Dammtor-Synagoge, wurde anlässlich seines 70. Geburtstags und 40jährigen Dienstjubiläums zum Oberrabbiner des Tempelvereins ernannt. Salomon Rülf schrieb in seinen Erinnerungen über ihn: „Dr. Leimdörfer hatte durch seinen Kollegen [gemeint ist hier Jakob Sonderling] viel gelitten. Denn dieser hatte ihn mit seiner glänzenden Rednergabe und seinem weltmännischen Auftreten in den Schatten gestellt.“ 1878 Mitbegründer der „Vereinigung der Rabbiner, Prediger, israel. Lehrer und Vorbeter in Thüringen“Leiter der „Gabriel Riesser-Vereinigung“. Gründete mit Cäsar Seligmann eine ReligionsschuleGründer von zwei jüdisch-wissenschaftlichen Vereinen. Vorstandsmitglied im Verein für jüdische Geschichte und Literatur in Hamburg (1913), außerordentliches Mitglied beim DIGB.
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bhr
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Trauungs-Rede zur Vermählungsfeier des Herrn Hof-Agenten Felix Bör mit Fräulein Pauline Bach, gehalten in der Synagoge zu Nordhausen am 2. Sept. 1877, 1877Die milden Gaben der geoffenbarten Lehre. Festpredigt gehalten am Offenbarungsfeste 5638 (7. Juni 1878) nebst einem Anhang Gebete für Se. Majestät der Kaiser, 1878Worte der Trauer gesprochen am Grabe des am 11. Juni verstorbenen Isaak Schlesinger, Nordhausen 1878Grabrede an der Bahre der Frau Johanne Warenheim geb. Schlesinger; gehalten am 10. April 1879, 1879Dem Manne lichten Geistes und großen Herzen dem edelsinnigen Stifter der Altersversorgungs-Anstalt zu Nordhausen Herrn Jacob Plaut, 1880Eine Lection für den Redacteur des „Ilfelder Wochenblatt“ am 26. Februar 1880, dem Denktage der Vernichtung Hamans, 1880Gotthold und Moses: Ein Männer-Bildungsverein; zugleich eine zeitgemäße Antwort auf die unzeitgemäße Judenfrage, 1880Liturgie bei Beerdigungen in der Synagogengemeinde Nordhausen, Nordhausen 5640 (1880)Rede, gehalten am Grabe der am 17. April 1880 entschlummerten Frau Betty Oppenheimer geb. Rosenbach, 1880Unter Debora's Palme. Rede bei der Bestattung der Frau Jeanette Meyersberg geb. Paderstein; gehalten am 22. Jan. 1880, 1880Die Altarsflammen. Trau-Predigt am Tage der Vermählung des Herrn Simon Kahn mit Fräulein Berta Grunsfeld, 1881Die Hochziele des Gotteshauses. Festrede zur Einweihung der neuen Synagoge zu Bleicherode am 1. Juni 1882, 1882Moses’ erste Predigt. Rede gehalten im israelitischen Tempel zu Nordhausen am 1. Schewat 5642/21. Januar 1882, 1882Zwei Reden: 1. Die Religion der Liebe; 2. Das Priesterthum Israels, gehalten im neuen israelitischen Tempel zu Hamburg am 11. und 12. Nov. 1882, 1882Der Gottesruf am Neujahrsfeste. Festpredigt gehalten am 2. Neujahrstage 5644 im israelitischen Tempel zu Hamburg, 1883Ein Feststrauß dem Ewigen über Aboth 2,15.: fünf Festpredigten gehalten an den Herbstfeiertagen 5645 im israelitischen Tempel zu Hamburg, 1884Religionslehre, 1884Der Prediger Salomon oder das Gotteswort auf der Höhe. Ein Denkmal für den Vater der jüdischen Kanzelrede, Dr. Gotthold Salomon, weiland Prediger am Israelitischen Tempel zu Hamburg, am Schlusstage des 100. Jahres nach seiner Geburt auf desselben Kanzel errichtet in einem homiletischen Vortrage, Hamburg 1885Der Familie hohe Zeiten. Fest-Rede zur goldenen Hochzeits-Feier des Herrn Josef Liebermann und seiner Ehegattin Frau Emilie geb. Zender; am Sabbat 31. December 1887 nebst einem Gebete, 1887Gedächtnisrede anläßlich der Gedenkfeier und Enthüllung einer Erinnerungstafel im israelitischen Tempel zu Hlinik für den seligen Freiherrn von Popper de Podhragy, 1887Schema Jisrael, Israels Bekenntnis in Vorträgen gehalten im Winter 5648/1888 im israelitischen Tempel zu Hamburg, Hamburg 1888Der Hamburger Tempel zum 70jährigen Denktage seiner Begründung: zwei Kanzelreden gehalten im israelitischen Tempel zu Hamburg am 20. Oct. und 3. Nov. 1888, 1889Die Zelte der Frommen. Festrede zur goldenen Hochzeit des Herrn Rabbiner, Professor Phillip Heidenheim und seiner Ehegattin, Frau Lina geb. Leser, Sondershausen 1889Olive und Weinstock. Gottesdienstlicher Vortrag gehalten am Sabbat P. Noah 5651, 18. Oct. 1890 im Israelitischen Tempel zu Hamburg, 1891Zwei Festpredigten: I. Das Leben ein Traum, der Traum ein Leben; II. Die Pforten der Hölle und der Versöhnungstag, 1891„Die Philosophie in der Rhetorik Jellineks. Zum 70. Geburtstage des Herrn Dr. Adolf Jellinek“, JLB 20 (1891)Der „Prediger Salomonis“ in historischer Beleuchtung, 2. Aufl. 1892In schwerer Trübsalzeit. Worte der Andacht und Erbauung an den hohen Feiertagen 5653, 1892 während der Cholera-Epidemie gesprochen im Israelitischen Tempel zu Hamburg, 1892Ruinen-Blüten. Gedenkfest-Rede zu der vom hohen Senate angeordneten 50jährigen Gedenkfeier an den grossen Hamburger Brand vom 5. bis 8. Mai 1842, gehalten im Israelitischen Tempel zu Hamburg am 8. Mai 1892, 1892Mein Erlöser lebt. Zwei Passah-Festpredigten, gehalten am 1. und 7. Passahtage 5654/1894, im Israelitischen Tempel zu Hamburg, 1894Psalterklänge. Homiletische Einleitung in die Psalmen, 1894„Das schwarze und das blaue Buch“, AZJ 20.04.1894 (Jg. 58, Nr. 16)Die Messias Apokalypse, 1895Ein Sifre-Rätsel. An Dr. Jellineks erstem Jahreszeittage, Wien 1895Nachbiblische Geschichte für die israelitische Jugend, 1896Das Psalter Ego in den Ich-Psalmen, 1898Der alte Gott und die neue Zeit: eine Zeitstimme; als Festpredigt gehalten am Versöhnungstage 5659, 26. Sept. 1898 im israel. Tempel zu Hamburg, 1898Zur Kritik des Buches Esther, 1899Der altbiblische Priestersegen, 1900Die Lösung des Koheleträtsels durch den Philosophen Baruch Ibn Baruch, 1900Der JHWH-Fund von Babel in der Bibel, 1903 (rez. in AZJ 12.06.1903 [Jg. 67, Nr. 24])„Hamans Charakterbild“, IFH 26.02.1904 u. 16.03.1905„Das Wesen des Judentums“, IWB 06/1905„Die Lehrbuchfrage“, AZJ 30.06.1905 (Jg. 69, Nr. 26)‚Die Himmel rühmen’, eine Studie zur Psalmenforschung, 1906„Die Religion, ein Naturgesetz der Seele“, JJGL 11 (1908), S. 73-87Aus meinem Jugendleben. Meine Lehrer: Israel I., Josef II., Moses III., Friedrich IV., 1910Talmudische Ethik des Alphabets, 1912„Ein Reis vom alten Stamm“, AZJ 01.11.1912 (Jg. 76, Nr. 44), S. 522f„Hamburg in seinem Einfluß auf die neuzeitliche Judenheit“, AZJ 31.10.1913 (Jg. 77, Nr. 44), S. 524fKriegspredigt 1914. Deutschlands u. Israels Lied gehalten am Neujahrsfeste (22. September) 5675, 1914Unsere Gottesheiligung (Keduschah), Preßburg 1914„Biblisches Drama eines Vierverbandes. Kriegsbetrachtung“, AZJ 02.07.1915 (Jg. 79, Nr. 27)Der Kaiser – in der Bibel. Kriegspredigt 1916. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II. 27.01.1916, Hamburg 1916Ein Priesterpädagoge. Erinnerungsworte zur zweiten Gedächtnisfeier des Todestages weiland Pastors Clemens Schultz s. A. gesprochen im St. Pauli- Gemeinde-Verein am 13. Jan. 1916, 1916„Erziehung zur Einheit“, AZJ 18.05.1917 (Jg. 81, Nr. 20), S. 229fFestschrift zum hundertjährigen Bestehen des Israelitischen Tempels in Hamburg, 1818-1918 (Hrsg.), 1918„Der Hamburger Tempel und seine ersten Prediger“, Liberales Judentum 10 (1918), S. 73-76.
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