Has Abstract
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Geb. 20. Sept. 1847 in Ivenitz, nahe Wilna,Gest. 15. Mai 1914 in Hamburg.Sohn des Elijahu H., der in jungen Jahren von einem russischen Polizisten ermordet wurde, und dessen Ehefrau Rahelaufgewachsen im Hause seines Großvaters väterlicherseits in Ivenitz, später des Großvaters mütterlicherseits, Mordechai Eliezer Kovner, in Wilna. Mit dreizehn Jahren Eintritt in die Jeschiwa in Volozhin, ein Jahr später Rückkehr nach Wilna, wo er seine Studien fortsetztemit 18 Jahren Heirat einer Cousine mütterlicherseits, Elke. Eine Stellung als Rb. in einer Ortschaft bei Minsk, die ihm zu dieser Zeit angeboten wurde, lehnte er abverbrachte die meiste Zeit seines Lebens als Geschäftsmann im Teehandel, talmudischer Privatgelehrter und orthodoxtraditionsverbundener Historiker in Wilnazudem nahm er gemeindliche Aufgaben wahr. War Verwalter der Jeschiwa in Volozhin bis zu deren Schließung 1892, agierte bereits um 1872 als Sprecher der orthodoxen russischen Juden. Durch geschäftliche Widrigkeiten 1895 gezwungen, Wilna zu verlassenJahre der Wanderschaft folgten, Reisen durch Rußland und die Ukraine, fünf Monate in Preßburg (Bratislava), von dort über Frankfurt/M. nach London, Paris, über Frankfurt zurück nach Preßburgweitere Reisen durch Österreich, Rumänien und Deutschlandin diesen Jahren Abfassung der ersten zwei Bände (Bd. 2 u. Bd. 3) seines Hauptwerks Dorot ha-rišonim. 1900 wurde ihm die Stelle des Klausrb. an der Lewin Salomon’schen Klaus in Hamburg angeboten, die er 1902-1914 ausfüllte. Maßgeblich an der Gründung der Agudas Jisroel beteiligt, Aug. 1909 Initiator der „Homburger Konferenz“. Tätig für die Freie Vereinigung für die Interessen des orth. Judentums, die auf seine Anregung hin gegründet wurde und die er als Kern für eine von ihm angestrebte orthodoxe jüdische Weltorganisation ansah. 1901 Mitbegründer der Jüdisch-literarischen Gesellschaft.
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Has Publication
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„Divrešalom wa-’emet“, Ha-levanon 13.02.1880, S. 227-229Ha-levanon 09.04.1880, S. 273f. und Ha-levanon 28.05.1880, S. 329-331 (vgl. O. A. Reichel, [s. u.], S. 25 [Anm. 42]; weitere unsignierte Artikel in Ha-levanon)Dorot ha-rišonim, 4 Bde., Frankfurt 1898-1906 (Rezension zum 2. Bd. von Bacher, Études Juives 44, S. 132ff.; dazu: H. Kottek, „Bachers Besprechung des Doroth-Harischonim II.“, JJLG 2 [1904], S. 85-184); Nd. in 6 Bde. und [ab Seite 209] von Salomon Bamberger aus dem nachgelassenen Manuskript des Verfassers ergänzt und hrsg., Berlin/Wien 1923; Nachdruck in 7 Bdn., Jerusalem 1966„Die Wissenschaft kehrt um“, Israelit 05.04.1898 (Jg. 39, Nr. 27/28)„Die jüdische Wissenschaft und das Doroth Harischonim“, Israelit 23.05.1901 (Jg. 42, Nr. 40/41)„Orthodoxe Wissenschaft“, AZJ 13.06.1902 (Jg. 66, Nr. 24)„Die freie Wissenschaft“, AZJ 11.07.1902 (Jg. 66, Nr. 28)„Vom Diesseits über das Jenseits. Amerikanische Briefe aus Oesterreich“, AZJ 19.09.1902 (Jg. 66, Nr. 38)„Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft (Sitz Frankfurt a. M.) 1903 – 5664“, Frankfurter Israelitisches Familienblatt 1904 (zur Fortsetzung), u. a. 04.03.1904„Doroth harischonim“, Frankfurter Israelitisches Familienblatt 1907 (zur Fortsetzung), 26.04.1907 bis 06.09.1907.-Tequfat ha-miqra, posthum hrsg. von B. M. Levin, Jerusalem 1939’Igerot rabi Yis. h. aq ’Ayziq ha-lewi, ba‘al dorot ha-rišonim, hrsg. und eingeleitet von Asher Reichel, 1972Sifriyat Ya‘aqov Micha’el. Targumim wa-’asufot mi-h. ochmat yiœra’el 34, Jerusalem 1972.
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