Has Abstract
|
Geb. 7. Dez. 1843 in Flötenstein (Koczała), Westpreußen,Gest. 6. März 1918 in Hannover.Sohn des Samuel G. und der Minna, geb. MeyerElementarschule in Gartz a. d. Oder, 1865 Abitur am Gymnasium in Konitz (Chojnice), Stud. am JTS 1865-1871 und an der Univ. Breslau, 19. Aug. 1869 Promotion, 1871 Examen am JTS. 1872 Rb. in Strasburg in Westpreußen (Brodnica), 1878 Rb. der Danziger Gemeinde Weinberg und Leiter der Religionsschule, seit Ende Dez. 1883 Landrb. in Hannover als Nachfolger des verst. Dr. Samuel Meyer. Nahm auch die Geschäfte des Landesbezirks Stade kommissarisch wahr. Anläßlich seines 25-jährigen Amtsjubiläums wurde eine wohltätige Stiftung gegründet, die den Namen „Landrabbiner Gronemann-Stiftung“ tragen sollte. Er war in der zionistischen Bewegung aktiv, bei der Hauptversammlung des ADR 1898 war er der einzige, der gegen die Protestresolution gegen die Zionisten stimmteseit 1903 Mitglied der Zentralkommission der zionistischen Organisation Deutschlands. Ehrenvorsitzender im Verein jüdischer Lehrer in der Provinz Hannover (um 1885), außerordentliches Mitglied beim DIGBMitglied im Hebräischen Literaturverein Mekize Nirdamim, 1886-1918 Vorsitzender im Talmud-Thora-Verein. War in den wichtigsten sozialen Einrichtungen Hannovers persönlich vertreten und engagiert. Zu seinem 70. Geburtstag gratulierte das GB: „(...) und wenn ihm Kämpfe während seiner Amtszeit ja auch nicht erspart geblieben sind, so haben schließlich doch seine Friedensbestrebungen, sein rechtlicher und konsequenter Standpunkt ihm manchen zum Freunde gemacht, der ihm vielleicht einst oppositionell gegenübergestanden hatte“ (GB 09.01.1914, S. 4)nach seinem Tod blieb das Rabbineramt mehr als sechs Jahre unbesetzt. Verheiratet mit Elena (Helene) Hinde Breslau aus Georgenburg (Jurbarkas)Vater des Schriftstellers, Rechtsanwalts und Zionisten Samuel (Sammy) Gronemann (1875-1952).
|
bhr
|
Has Publication
|
„Eine Stelle in Menachoth 68b historisch beleuchtet“, MGWJ 24 (1875), S. 403-407Die Jonathan’sche Pentateuchübersetzung in ihrem Verhältnisse zur Halacha, Leipzig 1879„Jüdische Einflüsse auf einen kaukasischen Volksstamm“, JLB 9 (1880)„Literarische Kleinigkeiten“, JLB 9 (1880)„Weshalb sind in Talmud u. Midrasch die hasmonäischen Siegesthaten nur schwach u. so obenhin erwähnt?“, JLB 10 (1881)„Rappoport und Luzzatto“, JLB 11 (1882) und JLB 12 (1883)„Anstand und Etiquette im jüdischen Alterthum“, JLB 12 (1883)Trauerrede für Alfred Cohen, 1889Trauerrede für Rosalie Molling, 1891Nah. alat avot. Familienblätter zur Erinnerung an unseren verewigten Vater Raphael J. Karger, Frankfurt/M. 1898Zivh. e šelamim. Die Vorschriften über das Schächten und die Untersuchung der Lunge. In katechetischer Form zusammengesetzt von R. Jakob Beck, neu herausgegeben, ergänzt und mit einer dt. Bearbeitung versehen, Frankfurt/M. 1899Trauerrede für Isaac Hirsch, 1899Trauerrede für Rosalie Frensdorff, 1900Trauerrede für Konsul Moritz Simon, 1905Predigten für alle Feste des Jahres, 1906 (rez. von Rb. A. Löwenthal, IFH 14.06.1906)Trauerrede für Julius Frensdorff, 1912Genealogische Studien über die alten jüdischen Familien Hannovers, 1913 (rez. in IFH 23.10.1913; AZJ 12.06.1914 [Jg. 78, Nr. 24]). Predigten im Israelitischen Predigt-Magazin, hrsg. von M. Rahmer (Leipzig); zahlreiche Aufsätze in der MGWJ. Laut Schulze, „Landrabbinat...“ (s. u.), 1987, S. 64, liegt eine unveröffentlichte Autobiographie seines Sohnes Sammy von 1947 mit vielen Informationen über Selig Gronemann vor.
|
bhr
|