Has Abstract
|
Geb. 1780 in Kirchhain b. Marburg,Gest. 22. März 1862 in MarburgSohn des Salomon, nach eigener Aussage schon seit 1802 in rb. Anstellung als „Stellvertreter“ in Marburg, verdient seinen Lebensunterhalt als Lottoeinnehmer. Unter dem Westphälischen Königreich geprüft und am 28. März 1809 zum Unterrb., nach dem Tod seines Vorgesetzten Löb Berlin in Kassel zum Marburger Kreisrb. erhobenHeirat mit Jeanette Metz (1787-1864), einer Rabbinerstochter aus Offenbach. 1813 Kandidat um Kalkars Stelle im Konsistorium. Unter der kurhessischen Restauration muß er nach Kirchhain ins Lottogeschäft zurückkehren und wird erst am 12. April 1824 von der Regierung zum provisorischen Provinzialrb. für Oberhessen ernannt, gegen eine Gemeindeopposition, die ihm mangelnde Qualifikation, Nachlässigkeit und Spielleidenschaft vorwirft. Er verbindet jedoch zeitlebens das Rt. mit dem Vorsitz im Vorsteheramtwährend der Vakanz des Landesrts. sitzt er vom 20. Dez. 1826 zum 25. Nov. 1836 in der kurhess. Prüfungskommission für Rabbinatskandidaten. Er wird aus dem Landesrt. ausgeschlossen, als er sich weigert, sich selbst der Prüfung zu unterwerfen (so TZW 1846, S. 190). Mit J. Friedländer (Brilon) und M. Steinhardt (Paderborn) gehörte er zu den ältesten dt. Reformrb., zelebriert seit 1825 Konfirmationen und will 1832 das Fasten des 9. Av abschaffener ordiniert Abr. Geiger und andere Reformer der Folgegeneration. Teilnehmer der 2.-3. Rb.-Versammlung. Die Orthodoxen verlangen verschiedentlich erfolglos seine Entfernung. 1861 tritt er in den Ruhestand.
|
bhr
|