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Geiger, Abraham

Description: Prussian rabbi and scholar

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Gnd Gnd Identifier 11933304X bhr
Birth Date 1810 bhr
Birth Location Frankfurt am Main bhr
Birth Location U R I 2925533 geo-enriched
Birth Year 1810 date-enriched
Death Date 1874 bhr
Death Location Berlin bhr
Death Location U R I 2950159 geo-enriched
Described At BHR I.1, 360, id:551 bhr
Has Abstract Geb. 24. Mai 1810 in Frankfurt/M.,Gest. 23. Okt. 1874 in BerlinSohn des Frankfurter Kantors Michel Lazarus G. und seiner zweiten Frau Röschen Wallau, mütterlicherseits Enkel des Dajan und Kabbalisten Leser W., Cheder-Erziehung, zwei Jahre Jeschiwa in Frankfurt mit profanem Privatunterricht, 2. Mai 1829 imm. Heidelberg (orientalische Philologie), 31. Okt. 1830 imm. Bonn, 1832 prom. Marburg und Bewerber in Hanau, 1832 Rb. in Wiesbadenseine seit 1835 erscheinende Wissenschaftliche Zeitschrift für jüdische Theologie macht ihn früh zum bekanntesten Reformrb. Wegen seiner geringen Besoldung (400 fl. plus 120 fl. für Wohnung) Bewerbungen in Kassel (1836) und um eine Stelle als Unterrb. in Frankfurt. 21. Juni 1838 Probepredigt in Breslau und unverzügliche Wahl zum „Rabbinatsassessor und zweiten Rabbiner“die mit 56 : 1 Stimmen angenommene Berufung folgt dem Betreiben des Philologen Wilhelm Freund (1806-1894). Erst nach läng. Aufenthalt in Berlin wird G. von den preuß. Behörden eingebürgert, 1840 ins Amt gesetzt. Von Rb. Sal. Trier in Frankfurt am 1. Juli 1840 getraut mit seiner langjährigen Verlobten Emilie Oppenheim (geb. 7. Dez. 1809 in Bonn, gest. 6. Dez. 1860 in Berlin), Tochter des Kaufmanns Seligmann O. Verteidigt das Hamburger Gebetbuch von 1841. Der Konflikt seiner Anhänger mit den Orthodoxen um Rb. Salman Tiktin eskaliert am 3. Apr. 1842 bis zu Handgreiflichkeiten auf dem Breslauer Friedhof. Seine lebenslange Auseinandersetzung mit der Orthodoxie ist in G.s Sicht „der Kampf der Unwissenheit mit der wissenschaftlichen Bildung, der Kampf des toten Gewohnheitsschlendrians, zu dessen Heiligung der Name der Religion mißbraucht wird, mit den erwachten wahrhaft religiösen Anforderungen“ (4. Aug. 1842, bei Ludw. Geiger, Geiger, S. 81). Nach Tiktins Tod wird G. 1844 erster Rb. in Breslau. Teilnehmer der 1.-3. Rb.-Versammlung, Mitglied der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG 1848, S. 509, Nr. 2221857, S. 359, Nr. 465)sein Gesuch um einen Lehrstuhl für jüd. Lit. an der Phil. Fak. in Breslau wird von dieser am 25. Feb. 1850 abgelehnt. 9. Aug. 1863 Rb. in Frankfurt/M.Teilnehmer der Kasseler Rb.-Versammlung7. Febr. 1870 Rb. an der Neuen Synagoge in Berlin. Die 1836 erstmals von ihm verfochtene Gründung einer wissenschaftlichen Lehrstätte für jüdische Theologie verwirklichte er mit der Eröffnung der „Hochschule für die Wissenschaft des Judentums“ am 6. Mai 1872. bhr
Has Publication (Ausführliches Werkverzeichnis in Ludwig Geiger, A. G.: Leben und Lebenswerk, Berlin 1910) Wissenschaftliche Zeitschrift für jüdische Theologie, Bd. 1 (1835) enthält „Das Judenthum unsrer Zeit und die Bestrebungen in ihm“, S. 1-12; „Die wissenschaftliche Ausbildung des Judenthums in den zwei ersten Jahrhunderten des zweiten Jahrtausends bis zum Auftreten des Maimonides“, S. 13ff, 151ff, 307ff; „Der Kampf christlicher Theologen gegen die bürgerliche Gleichstellung der Juden“, S. 52ff, in folg. Bd. S. 78ff, 446ff.; „Der Mangel an Glaubensinnigkeit in der jetzigen Judenheit. Bedenken eines Laien“, S. 141ffBd. 2 (1836) enthält „Die Gründung einer jüdisch-theologischen Facultät, ein dringendes Bedürfniß unserer Zeit“, S. 1-21; „Karäische Literatur“, S. 93ff; „Neues Stadium des Kampfes in dem Judenthume unserer Zeit“, S. 209ff; „Gottesdienstliche Einrichtung des Maimonides“, S. 246ff; „Einiges über Plan und Anordnung der Mischnah“, S. 474ff; „Fragmente aus dem Tagebuche eines jüdischen Laien“, S. 493-498Bd. 3 (1837) enthält „Die Stellung des weiblichen Geschlechtes in dem Judenthume unserer Zeit“, S. 1- 14; „Die Judenheit und das Judenthum. Bedenken eines Laien“, S. 161ff; „Die Rabbinerzusammenkunft. Sendschreiben“, S. 313ffÜber die Errichtung einer jüdisch-theologischen Facultät, Wiesbaden 1838Gottesdienstlicher Vortrag, gehalten in der großen Synagoge zu Breslau, 1838Die WZJT 4 (1839) enthält „Der Formglaube in seinem Unwerthe und in seinen Folgen“, S. 1ff; „Poesie, Prosa, Verlegenheit“, S. 161ff; „Die zwei verschiedenen Betrachtungsweisen: Der Schriftsteller und der Rabbiner“, S. 171ffDie Aufnahme Israels in den Bürgerverband. Gottesdienstlicher Vortrag zur Erinnerung an das Königliche Edict vom 11. März 1812, Predigt, 1840Hrsg. ’Iggäräth ha-Šemad von Maimonides, hebr./dt., Breslau 1840, 88 SMelo’ H. åfnayim [Eccl 4,6] Melo Chofnajim. Anthologie von Texteditionen: Maimonides-Responsen, Michtav ’Ah. uz von Josef-Salomo Delmedigo, Gedichte u. a., mit dt. Einleitung „Biographie Josef Salomo del Medigos“, Berlin 1840, 240 SFestvortrag am Geburts- und Huldigungstage Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV., 1840Die letzten zwei Jahre. Sendschreiben an einen befreundeten Rabbiner, 1840Mitarbeiter am Orient (1841-44)Übs. Nathan-Näta Gutmann, Näta‘ Ša‘- šu‘im, Gedichte, hebr./dt., Breslau 1841, 112 SDer Hamburger Tempelstreit, eine Zeitfrage, 1842; auch in Nachgelassene Schriften, Bd. I, S. 113-196Das Vaterland. Die würdige Vorbereitung zum Peßachfeste. Zwei Predigten, 1842Rabbinisches Gutachten über die Militärpflichtigkeit der Juden, 1842Ansprache an meine Gemeinde, 1842; auch in Nachgelassene Schriften, Bd. I, S. 52-112Schreiben an die Rabbbinerversammlung, AZJ 1844, S. 337-339Die WZJT 5 (1844) enthält „Die Aufgabe der Gegenwart“, S. 1-35; „Ist der Streit in der Synagoge ein Zeichen von ihrem Zerfall oder von ihrem neuerwachten Leben?“, S. 139-152; „Bruno Bauer und die Juden“, S. 199-234, 325-371Lehr- und Lesebuch zur Sprache der Mischna, 1845Vorläufiger Bericht über die Thätigkeit der dritten Versammlung deutscher Rabbiner, Breslau 1846Die dritte Versammlung deutscher Rabbiner. Ein vorläufiges Wort zur Verständigung, 1846Vor 9 Jahren und heute. Ein Wort aus jener Zeit zur Verständigung der Gegenwart, Breslau 1846Anmerkungen zu der Textanthologie von Salman Heilberg, Nit. ‘e Na‘amanim, Breslau 1847Hrsg. Qoves. Wikkuh. im, Anthologie jüdischer polemischer Literatur gegen das Christentum, Breslau 1847, 33 BlEntwurf zu Gebetbuch und Gottesdienstreform; AZJ 1849, S. 418-421, 436-440, 480-484Moses ben Maimon. Studien, Breslau 1850Divan des Castiliers Abu’l-Haßan Juda ha-Levi, nebst Biographie und Anmerkungen, Leipzig 1851; auch in Nachgelassene Schriften, Bd. III, S. 97-177„Proben jüdischer Vertheidigung gegen christliche Angriffe“, Deutscher Volkskalender und Jahrbuch 1852, vom M. Breslauer, Breslau 1851Isaak Troki. Ein Apologet des Judenthums am Ende des sechszehnten Jahrhunderts, Breslau 1853Fest-Vortrag zur Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin von Preussen, Breslau 1854Israelitisches Gebetbuch für den öffentlichen Gottesdienst im ganzen Jahre (hebr.dt.), Breslau 1854; Berlin 21870; Bearb. im Einverständnis mit der Gemeinde-Verwaltung in Frankfurt a. M., 2. Aufl. 1891Vorwort zu Bachja Ibn Paquda, H. ovoth ha-Levavoth, hebr./dt., Wien 1854Paršandatha’ [Esth 9,7], Anthologie älterer hebr. Bibelkommentatoren, mit dt. Einleitung „Die nordfranzösische Exegetenschule. Ein Beitrag zur Geschichte der Bibel-Exegese und der jüd. Literatur“, Leipzig 1855, 88 SHrsg. von Leone Modena, Magen weS. innah, mit dt. Einleitung „Leon da Modena, Rabbiner zu Venedig (1571-1648) und seine Stellung zur Kabbala, zum Thalmud und zum Christenthume“, Breslau 1856S. is. s. im uFerah. im. Jüdische Dichtungen der spanischen und italienischen Schule, Anthologie, hebr.-dt., Leipzig 1856, 64 + 36 SPredigt zur Friedens-Feier, Breslau 1856Urschrift und Übersetzungen der Bibel in ihrer Abhängigkeit von der innern Entwickelung des Judenthums, 1857; 2. Aufl. Fft./M. 1928; hebr. Übs. von J-L. Baruch u. d. T. Ha-Miqra’ wethirgumaw. Ziqqatham la-hithpatteh. uth ha-penimith šäl ha-yahaduth, mit einer Einleitung von Joseph Klausner, Jerusalem 1949, 46 + 368 SWohl im Zusammenhang mit seiner Teilnahme an der Breslauer Orientalistenversammlung (Okt. 1857) schreibt er erstmals auch für die ZDMG 12 (1858), S. 132-142 „Die Theologie und Schrifterklärung der Samaritaner“; S. 142-149 „Zur Geschichte der thalmudischen Lexicographie. Einige unbekannte Vorgänger und Nachfolger des Aruch“; S. 307-309 „Zar‘iyyoth, zar‘ayatha’, óðÝñìáôá“; S. 536- 543 „Warum gehört das Buch Sirach zu den Apokryphen?“; S. 543-544 „Zu Cureton’s Corpus Ignatianum und Spicilegium Syriacum“; S. 680-693 „Eine mittelalterliche jüdische Medaille“Prüfung der jüdischen Religions-Unterrichts-Anstalt, Programm, 1858Ueber den Austritt aus dem Judenthume. Ein aufgefundener Briefwechsel, Leipzig 1858; siehe darüber AZJ 1858, S. 217Ueber den Austritt aus dem Judenthume. Offenes Sendschreiben an Herrn M. Maaß, Breslau 1858Nothwendigkeit und Maass einer Reform des jüd. Gottesdienstes. Ein Wort zur Verständigung, Breslau 1861Die Bedeutung einer jüdischen Gemeindebibliothek: Einladungsschrift zur Eröffnung der Bibliothek, Breslau 1861Hrsg. Jüdische Zeitschrift für Wissenschaft und Leben 1 (1862), darin S. 1-9 „Der Boden zur Aussaat“; S. 165-174 „Die Rabbiner der Gegenwart“; 2 (1863), S. 11-54 „Sadducäer und Pharisäer“; 3 (1864/65), S. 251-258 „Was thut Noth?“Eine Erinnerung an frühere Zeiten. Glückwunsch-Schreiben an Herrn Dr. Leopold Zunz, Fft./M. 1864Das Judenthum und seine Geschichte. Bd. I: Bis zur Zerstörung des zweiten Tempels. In 12 Vorlesungen, nebst einem Anhange: Ein Blick auf die neuesten Bearbeitungen des Lebens Jesu, Breslau 1864, 21865; Bd. II: Von der Zerstörung des Zweiten Tempels bis zum Ende des 12. Jahrh. In 12 Vorlesungen, nebst einem Anh.: Offenes Sendschreiben an Herrn Prof. Dr. Holtzmann, Breslau 1865; Bd. III: Von dem Anfange des 13. bis zum Ende des 16. Jahrh. In 10 Vorlesungen, nebst einem Anh.: Das Verhalten der Kirche gegen das Judenthum in der neueren Zeit. Ein zweites Wort an den evangel. Ober-Kirchenrath, Breslau 1871; Nachdruck der 34 Vorlesungen Breslau 1910; engl. Übs. Judaism and Its History New York 1866Salomo Gabirol und seine Dichtungen, 1867(mit Jakob Freund) Hanna. Gebet- und Andachtsbuch für isr. Mädchen und Frauen, 12. Aufl. Breslau 1867Worte liebenden Andenkens, gesprochen am Grabe seiner Schwägerin, der Frau Johanna Geiger, 1867Gedächtnissfeier zum Andenken des verewigten Herrn Baron James von Rothschild, 1868Unser Gottesdienst. Eine Frage, die dringend Lösung verlangt, Breslau 1868Etwas über Glauben und Beten, Breslau 1869Plan zu einem neuen Gebetbuche nebst Begründungen, 1870„Die jerusalemische Gemara im Gesamtorganismus der thalmudischen Literatur“, JZWL 8 (1870), S. 278-306. Werkausgaben. Nachgelassene Schriften, hrsg. von seinem Sohn Ludwig Geiger, 5 Bde., Berlin 1875, Bd. V u. d. T. Abraham Geigers Leben in Briefen, Berlin 1878, enthält biogr. Dokumente, darunter S. 3-42 „Wiedergabe der biographischen Teile des Tagebuchs“Englische Textauswahl A. G. and Liberal Judaism. The Challenge of the 19th Century, übs. Ernst W. Schlochauer, Philadelphia 1962; mit Max Wieners „Biography of A. G.“ [1949]Hebräische Textauswahl Qevus. ath ma’amarim, hrsg. Samuel Abraham Posnanski, Berlin 1877, 180 S.; Nachdruck (gekürzt) Warschau 1883, 112 S.; vollständig Warschau 1910, 162 S.; Haifa 1966Mivh. ar kethavaw ‘al ha-tiqqunim ba-dath, übs. G. Eliashberg, Jerusalem 1949, Reprint hrsg. Michael A. Meyer, 1979. bhr
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